Abgleich mit der „Zeitwaage“

Das Abgleichen von Taschen- und Armbanduhr ist neuerdings sehr vereinfacht und abgekürzt, da mit Hilfe dieser Apparate die Abweichung der Uhr nach wenigen Sekunden abgelesen werden kann. Durch ein Mikrophon werden die Schläge der Uhr abgenommen und verstärkt auf einen Schreibstift übertragen, dessen Walze durch eine Normaluhr – oft in Form eines Quarzes – genau gesteuert wird. Geht die Uhr richtig, wird eine gerade Linie senkrecht oder waagerecht – je nach Bauart des Apparates – aufgezeichnet. Besteht eine Abweichung, so gibt die Neigung der Kurve sofort an, wie groß der Unterschied der Uhr je Tag ist. Da das Mikrophon verstellbar ist, kann die Uhr in die verschiedenen Lagen gebracht werden; das Abgleichen ist dann in wenigen Minuten möglich, wenn auch nur in Form von Stichproben. Die Genauigkeit dieser Verfahren ist so groß, dass nicht nur die Abweichung angezeigt wird, sondern man auch sieht, ob die Uhr etwa noch ein Ungleichgewicht der Unruh oder schiefen Abfall aufweist. Eingriffsfehler machen sich durch schwankende Kurven bemerkbar.

Hinweis zu Präzisionsuhren

Bei Präzisionsuhren ist diese Art des Abgleichens erforderlich, da das Pendel nicht angehalten werden soll. Andernfalls müsste das Pendel sich erst viele Stunden/Tage wieder „einlaufen“.