Geschichte der Armbanduhr

Analog, Quartz, Digital, Funk: Schon ihre große technische wie optische Vielfalt macht ein kurzen Blick auf die lange Entwicklungsgeschichte der Armbanduhr lohnenswert.

Die Taschenuhr als Ahnherrin

Bereits im 15. Jahrhundert ermöglichte die Erfindung der Zugfeder als Taktgeber, Uhren nun ohne Pendel auf eine handliche Größe schrumpfen zu lassen. Vorbereitet von Genfer Taschenuhren des 16. Jahrhunderts entwickelt Christiaan Huygens um 1770 eine tragbare Uhr mit Spiralfeder und Unruh, Abraham-Louis Breguet den Urtyp einer kleinen Automatikuhr mit Rotor und Wechsler, also beidseitig möglichem Aufzug. 1812 fertigt Breguet für Caroline Murat die erste (bekannte) Armbanduhr, allerdings noch per Band lose am Handgelenk befestigt.

Quantensprung im 20. Jahrhundert

Maßgeblich befördert von militärischer Verwendung im 1. Weltkrieg werden bereits ab 1915 armbanduhrgroße Taschenuhren auch am Handgelenk getragen – anfangs allerdings noch ganz vorwiegend von Frauen. 1923 gelingt dem Amerikaner John Harwood die Herstellung der ersten Automatikuhr in Armbanduhr-Größe, 1931 von Rolex perfektioniert durch den ersten Aufzugsmechanismus mit Rotorbetrieb. Wiederum zuerst in militärischem Zusammenhang („Fliegeruhren“) entstehen ab 1940 komfortable Funktionserweiterungen wie Leuchtziffern, Weltzeit, Rotorautomatik, Datumsanzeige oder Tourbillon.

Der „Quarzschock“

1957 beginnt sich die Batterie als elektrischer Antrieb gegenüber der mechanisch zu bedienenden Zugfeder durchzusetzen. Ihren bis heute anhaltenden Siegeszug beginnt die Quarzuhr 1967, als im schweizerischen Neuchatel mit der legendären „Beta 21″ die erste selbständig per Quarzschwingung funktionierende Armbanduhr vorgestellt wird. Innerhalb weniger Jahre sollte insbesondere preiswerte japanische Massenproduktion ((Citizen, Casio, Seiko) die händisch aufzuziehende und weniger ganggenaue mechanische Armbanduhr fast völlig vom Weltmarkt verdrängen. Nicht zuletzt eine optische Alternative bieten ab 1970 Armbanduhren mit funktioneller LED-basierter Digitalanzeige.

Uhrzeit per Funk

Junghans „Mega 1″ & Co.: Neustes Entwicklungsstadium der Armbanduhr ist die Zeitsteuerung durch externe Funksignale, Bluetooth und Smartphone-App. Im Sekundentakt verwertete Signale primär wissenschaftlicher Rubidium-Atomuhren garantieren etwa hochmodernen Funkarmbanduhren eine 120.000-mal genauere Gangpräzision gegenüber Quarzuhren.

Eckdaten der Armbanduhr-Historie bezeichnen somit die Jahre

  • 1770 Spiralfeder mit Unruh
  • 1802 erste „moderne“ Armbanduhr
  • 1923 Automatikuhr
  • 1940 ff. Entwicklung zahlreicher Ausstattungs-Extras
  • 1957 Batteriebetrieb
  • 1967 Quarzuhr
  • 1970 LED-Digitalanzeige
  • 1990 Funkuhr
Analog oder funkgesteuert – auch 200 Jahre nach ihrer Erfindung hat die schicke Begleiterin am Handgelenk nichts von ihrem einzigartigen Charme eingebüßt. Armbanduhren jetzt entdecken!